Großbrand in Lötzbeuren – Scheune steht in Vollbrand
- Kevin Schößler
- vor 1 Tag
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120 Einsatzkräfte kämpfen bis in die Nacht gegen die Flammen – Wasserversorgung größte Herausforderung
Lötzbeuren - Am frühen Mittwochabend kam es in der Ortslage Lötzbeuren zu einem verheerenden Scheunenbrand, der einen Großeinsatz der Feuerwehren auslöste. Gegen 19:45 Uhr ging bei der integrierten Leitstelle Trier die Meldung ein: Eine große Lagerhalle steht in Flammen. Bereits im Erstalarm wurde die höchste Alarmstufe „B3“ ausgelöst.
Schon auf der Anfahrt der ersten Fahrzeuge zeichnete sich das Ausmaß des Einsatzes ab: Eine massive Rauchwolke stieg über dem Ort auf, die meterhohe Rauchsäule war noch aus mehreren Kilometern Entfernung sichtbar.

Schnelles Handeln verhindert Schlimmeres
Als erste traf die örtliche Feuerwehr von Lötzbeuren ein. Geistesgegenwärtig bauten die Einsatzkräfte sofort eine sogenannte Riegelstellung auf, um die unmittelbar angrenzenden Gebäude links und rechts der brennenden Scheune vor den Flammen zu schützen. Das war auch dringend nötig: Die etwa 50 mal 20 Meter große Lagerhalle stand bereits bei Eintreffen der Feuerwehr in voller Ausdehnung in Brand.

„Die größte Herausforderung war von Beginn an die Sicherstellung einer dauerhaften Wasserversorgung“, erklärte der stellvertretende Wehrleiter der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach, Mark Trossen, vor Ort. In ländlichen Gebieten ist die Löschwasserversorgung oft schwierig – so auch an diesem Abend. Der Katastrophenschutzzug wurde nachgefordert, um über eine lange Wegstrecke Wasser heranzuführen.
Improvisierte Wasserversorgung
Bis die Versorgungsleitungen aufgebaut waren, griff die Feuerwehr zu einer pragmatischen Lösung: Wasser wurde aus einem großen Pool eines benachbarten Anwesens in die Löschfahrzeuge gepumpt. Später füllten spezielle Tankanhänger der Feuerwehr den Pool immer wieder auf, sodass er als Puffer für die Brandbekämpfung dienen konnte.

Gefahr durch Stromleitungen
Eine weitere Gefahr ging von den über Land geführten Stromleitungen aus, die im Ortskern von Dach zu Dach verlaufen. Einige Kabel waren durch die Hitze bereits gerissen. Um die Einsatzkräfte nicht zu gefährden, wurde der Energieversorger Westnetz hinzugezogen. Die Stromzufuhr wurde umgehend unterbrochen, wodurch es zeitweise zu einem Stromausfall in Teilen von Lötzbeuren kam.
Keine Verletzten – Rettungsdienst vorsorglich vor Ort
Verletzt wurde nach Angaben von Trossen glücklicherweise niemand. Bewohner angrenzender Gebäude konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden – teils durch die Feuerwehr, teils aus eigener Kraft. Der Rettungsdienst war vorsorglich mit einem Notarzt und einem Rettungswagen im Einsatz und wurden im weiteren Verlauf durch den Rettungswagen und den Notarzt vom DRK Ortsverein Traben-Trarbach abgelöst.

Unklare Brandursache
Wie es zu dem Großbrand kommen konnte, ist derzeit noch unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. In der Scheune befand sich eine hohe Brandlast: Das Gebäude bestand vollständig aus Holz, war mit einer Blechverkleidung umgeben und trug auf dem Dach eine Photovoltaikanlage – eine zusätzliche Gefahrenquelle für die Einsatzkräfte. Im Inneren standen zudem zwei wertvolle Oldtimer, deren Zustand nach dem Brand zunächst ungewiss blieb. Nach ersten Angaben der Polizei entstand bei dem Brand ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro.
Großeinsatz bis tief in die Nacht
Der Brand wurde von außen mit mehreren Strahlrohren und zwei Drehleitern bekämpft. Später gingen Trupps unter Atemschutz auch in den Innenangriff. Das rechts angrenzende Gebäude wurde durch den Brandrauch leicht in Mitleidenschaft gezogen, konnte aber mithilfe eines Lüfters belüftet werden. Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, um sich vor giftigem Brandrauch zu schützen.

Über 120 Kräfte im Einsatz
Insgesamt waren rund 120 Einsatzkräfte vor Ort: Feuerwehren aus den Verbandsgemeinden Traben-Trarbach und Sohren-Büchenbeuren, der Energieversorger Westnetz, der Rettungsdienst des DRK sowie der DRK-Ortsverein Traben-Trarbach mit Notarzt und der Rufbereitschaft, Polizei und Kriminalpolizei, der Katastrophenschutzzug sowie der Brand- und Katastrophenschutzinspektor der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, die FEZ und die Wehrleitung der VG Traben-Trarbach.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Quelle:
Kevin Schößler
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