Ein Tag nach dem Großbrand in Mehring - Ausmaß der Zerstörung
- Kevin Schößler
- vor 8 Stunden
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Mehring (Mosel) – Die dramatischen Szenen vom gestrigen Mittwochmittag sind den Bewohnerinnen und Bewohnern von Mehring noch deutlich vor Augen. Heute, einen Tag nach dem verheerenden Großbrand in einer Mehringer Brennerei, zeigt sich das ganze Ausmaß der Zerstörung.
Die betroffene Brennerei, bestehend aus zwei Gebäudeteilen, die durch einen Anbau mit Dach aus Kunststoff-Riffelblech verbunden sind, wurde schwer beschädigt. Nach ersten Erkenntnissen war das Material des Daches vermutlich asbesthaltig. Als der Kunststoff in Brand geriet, stieg eine massive, tiefschwarze Rauchwolke auf, die bereits aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen war.
Nur knapp entgingen die direkten Nachbarn einer Katastrophe: Ihr Wohnhaus ist ebenfalls über einen Garagenanbau mit dem Brandobjekt verbunden. Lediglich das schnelle Eingreifen der Feuerwehr, die eine sogenannte Riegelstellung errichtete und das Gebäude ununterbrochen mit Löschwasser kühlte, verhinderte ein Übergreifen der Flammen.
Aufgrund der enormen Rauchentwicklung löste die Einsatzleitung umgehend Warnmeldungen über Katwarn und NINA aus. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Über Stunden lag dichter Rauch über großen Teilen des Ortes. Auch am Donnerstag ist der Brandgeruch in der gesamten Ortschaft noch deutlich wahrnehmbar.

Zwei Verletzte – jedoch außer Lebensgefahr
Wie Marc Fleischmann, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Trier, am Donnerstag mitteilte, wurden bei dem Brand zwei Männer verletzt und in Krankenhäuser eingeliefert. Bei den Betroffenen handelt es sich um einen 64-jährigen und einen 54 Jahre alten Mann.
Einer der beiden hatte sich nach Ausbruch des Feuers zunächst vom Brandort entfernt und kehrte erst später zurück. Erst dann konnten die Einsatzkräfte ihn medizinisch versorgen und ins Krankenhaus bringen. Einer der Männer wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik für Brandverletzungen geflogen, der andere Mann kam mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus. Beide befinden sich weiterhin in medizinischer Behandlung, sind jedoch außer Lebensgefahr.

Nachwirkungen und Aufräumarbeiten
Die Löscharbeiten dauerten am Mittwoch bis in die Abendstunden an. Auch am Donnerstag sind Feuerwehrkräfte noch mit Nachlöscharbeiten und Sicherungsmaßnahmen beschäftigt. Immer wieder werden Glutnester kontrolliert, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern. Das Gelände bleibt weiträumig abgesperrt, auch um eine mögliche Asbestbelastung zu prüfen und um mögliche Spuren zu sichern. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlung aufgenommen - die Ermittlungen dauern an.
Rund 100 Einsatzkräfte aus der gesamten Region waren im Einsatz, darunter Feuerwehren aus mehreren Gemeinden, der Gefahrstoffzug Trier-Saarburg, die Berufsfeuerwehr Trier, Rettungsdienste, DLRG und Polizei.
Der gestrige Tag wird in Mehring noch lange in Erinnerung bleiben – nicht nur wegen der spektakulären Rauchwolke, sondern auch, weil es nur dem schnellen und koordinierten Handeln der Einsatzkräfte zu verdanken ist, dass aus der Katastrophe keine Tragödie größeren Ausmaßes wurde.

Drei Großbrände an einem Tag in der Großregion
Der gestrige Mittwoch war nicht nur für Mehring ein außergewöhnlicher Einsatztag. In der gesamten Großregion mussten die Feuerwehren gleich drei Mal zu Großbränden ausrücken.
Bereits am Morgen kam es in der Ortslage Löf zu einem verheerenden Brand, bei dem ein Gebäude vollständig niederbrannte. Die Einsatzkräfte waren dort über Stunden hinweg im Großeinsatz, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen und ein Übergreifen auf Nachbargebäude zu verhindern.
Nur wenige Stunden später folgte am Mittag der Großbrand in Mehring, bei dem die Brennerei schwer beschädigt wurde und zeitweise eine massive Rauchwolke über der Moselgemeinde stand.

Am Abend gegen 19:45 Uhr wurde schließlich der dritte Großeinsatz des Tages gemeldet: In Lötzbeuren stand eine landwirtschaftliche Halle in Vollbrand. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch große Mengen an gelagertem Unrat im Gebäude, der immer wieder neue Brandherde entfachte. Die Einsatzkräfte waren hier bis tief in die Nacht beschäftigt.

Quelle:
Kevin Schößler
Bildergalerie am Tag nach dem Brand in Mehring:
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